Mit Kindern über den Tod sprechen

Kindern den Verlust einer Fehl- oder Totgeburt zu erklären, ist eine sehr sensible und oft herausfordernde Aufgabe.

Kindern den Verlust einer Fehl- oder Totgeburt zu erklären, ist eine sehr sensible und oft herausfordernde Aufgabe.

Als betroffene Eltern kämpft ihr mit dem eigenen Schmerz und der Herausforderung, den Verlust eures Kindes zu begreifen.

Auch wenn ihr selbst vor einer großen Herausforderung steht und vermutlich selbst überfordert seid, ist es wichtig, dass ihr euer großes Kind wissen lasst, dass ihr da seid und es unterstützt. Umarmungen, Nähe und liebevolle Worte sind von großer Bedeutung.

Nennt den verstorbenen Bruder oder die Schwester beim Namen: Indem ihr den Namen des Geschwisterkindes verwendet, zeigt ihr Respekt und Wertschätzung für seine Existenz und Erinnerung.

Kinder sind sensibel und spüren unsere Emotionen. Sie möchten verstehen, warum ihre Eltern so traurig sind.

Sucht euch einen gemütlichen Ort, wählt einen ruhigen Zeitpunkt, wenn ihr euch stabil genug fühlt und atmet tief durch.

Tipps, die dabei helfen können, das Thema kindgerecht und einfühlsam zu behandeln

Altersgerechte Erklärungen: Passt das Gespräch an das Alter und Entwicklungsstadium eures Kindes an. Jüngere Kinder benötigen einfachere Erklärungen, während ältere Kinder in der Lage sind, komplexere Informationen zu verstehen.

Verwendung von einfachen Begriffen: Verwendet einfache und klare Begriffe, um den Verlust einer Fehl- oder Totgeburt zu erklären. Vermeidet medizinische Fachbegriffe oder zu detaillierte Informationen, die das Kind überfordern könnten.

Ermutigt euer Kind, seine Gefühle auszudrücken: Kinder drücken ihre Trauer oft nonverbal aus. Lasst sie malen, spielen oder ihre Emotionen auf ihre eigene Weise ausdrücken.

Offenheit und Ehrlichkeit: Seid offen und ehrlich gegenüber eurem Kind über das, was passiert ist. Vermeidet es, die Situation zu verharmlosen oder zu verschweigen, da dies Verwirrung oder Misstrauen hervorrufen könnte.

Vermeidet Sätze wie "Dein Geschwisterchen ist eingeschlafen; dein Geschwisterchen ist auf eine lange Reise gegangen; dein Geschwisterchen ist von uns gegangen". Verwendet klare und wahrheitsgemäße Aussagen, wie z.B. dein Bruder/deine Schwester ist gestorben oder er/sie ist tot. Es ist zwar hart, aber euer Kind zieht keine falschen Schlüsse und entwickelt Ängste beim Einschlafen o.ä.

Erklärt eurem Kind, dass das Geschwisterchen nicht mehr zurückkommt und dass der Tod endgültig ist. Es ist wichtig, dass den Kindern keine falschen Hoffnungen gemacht werden und sie später enttäuscht sind.

Emotionale Unterstützung: Bietet eurem Kind emotionale Unterstützung und ermutigt es dazu, seine Gefühle auszudrücken. Lasst es wissen, dass es in Ordnung ist, traurig oder verwirrt zu sein und dass es mit euch über seine Gefühle sprechen kann. Erinnert euer Kind daran, dass es nicht alleine ist und andere Menschen (wie z.B Oma, Opa, Tante, Onkel,..) ebenfalls traurig sind und jeder unterstützen möchte.

Erklärt dem Geschwisterkind, dass wenn ihr schreit oder weint es nichts mit ihm zu tun hat. Sondern dass ihr traurig seid.

Zeit für Fragen: Lasst eurem Kind Zeit und Raum für Fragen. Seid geduldig und beantwortet seine Fragen so gut wie möglich. Es ist in Ordnung zuzugeben, wenn ihr nicht alle Antworten habt.

Solltet ihr überfordert sein mit einer Frage, dann antwortet, dass ihr in Ruhe darüber sprechen werdet. In der Zwischenzeit könnt ihr untereinander über eine passende Antwort abstimmen.

Kindgerechte Rituale und Spiele: Schafft Raum für kindgerechte Rituale und Spiele. Diese können helfen, die Trauer zu verarbeiten und die Gefühle auszudrücken.

Eigene Erklärungen und Bilder zulassen: Lass euer Kind seine eigenen Vorstellungen darüber entwickeln, was nach dem Tod mit demdem verstorbenen Bruder oder der Schwester passiert. Dies kann Trost und Verständnis bieten.

Gemeinsame kreative Ideen z.B. das Erstellen einer Erinnerungskiste (auch Schatzkiste genannt), können bei der Trauerarbeit helfen.

Beerdigung und Trauerfeier: Wenn es um die Beerdigung geht, fragt euer Kind, ob es teilnehmen möchte. Beantwortet alle Fragen, die es hat, und gebt ihm die Möglichkeit, seine Gedanken zu äußern.

Sprecht mit den Erziehern oder Lehrern über die neue Situation eures Kindes.

Zu vermeiden: Vergleicht den Tod des Geschwisterkindes nicht mit dem eines Haustieres. Vermeidet Schuldzuweisungen.

Respekt vor Trauerprozessen: Akzeptiert die individuellen Reaktionen eures Kindes auf den Verlust ihres Geschwisterkindes. Jeder geht anders mit Trauer um und es ist wichtig, die Gefühle zu respektieren.

Es kann auch hilfreich sein, professionelle Unterstützung von Therapeuten oder Beratern in Anspruch zu nehmen.

Versucht den Alltag so normal wie möglich zu gestalten. Dies gibt den Kindern Sicherheit.


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