Topic Item
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"headline": "Medizinischer Schwangerschaftsabbruch -",
"headlineSecondary": "Bedeutung",
"description": "Medizinischer Schwangerschaftsabbruch: Was bedeutet das?",
"article": "<h2>Allgemein</h2>\n<p>Unter einem Schwangerschaftsabbruch versteht man die Beendigung einer Schwangerschaft. Dies geschieht entweder durch eine medikamentös eingeleitete Geburt oder durch eine instrumentell-operative Ausräumung der Gebärmutter.</p>\n<h2>Indikationen zur Beendigung einer Schwangerschaft</h2>\n<p>In folgenden Ausnahmefällen ist ein Schwangerschaftsabbruch nicht strafbar, immer vorausgesetzt eine Einwilligung der Schwangeren liegt vor und ein approbierter Arzt führt die Abtreibung durch:</p>\n<p><strong>1. Fristbegrenzte Schwangerschaftsabbrüche auf Wunsch</strong>\nDie Betroffene entscheidet sich für einen Abbruch und kann ein Beratungsgespräch an einer anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle (z.B. Donum Vitae, Pro Familia) nachweisen. Das Beratungsgespräch muss mindestens 3 Tage vor dem Abbruch stattgefunden haben. Der Abbruch muss innerhalb der ersten 12 Wochen ab Empfängnis (14. SSW post menstruationem) erfolgen. Dieser Ausnahmefall ist zwar gemäß Urteil des Bundesverfassungsgerichts "rechtswidrig", jedoch nicht strafbar.</p>\n<p><strong>2. Kriminologische Indikation</strong>\nIst nach ärztlicher Erkenntnis die Schwangerschaft Folge einer Sexualstraftat (Vergewaltigung, sexuelle Nötigung) und der Betroffenen ein Austragen der Schwangerschaft nicht zuzumuten, bleibt ein Abbruch innerhalb der ersten 12 Wochen (14. SSW post menstruationem) ebenfalls straffrei.</p>\n<p><strong>3. Medizinische Indikation</strong>\nDer Abbruch bleibt straffrei, wenn durch die Schwangerschaft Gefahr für das Leben oder Gefahr für eine schwerwiegende Beeinträchtigung des körperlichen oder seelischen Gesundheitszustandes der Schwangeren besteht. Dies kann auch der Fall sein, wenn ein pränataldiagnostisch auffälliger Befund des Kindes vorliegt.\nEine zeitliche Frist besteht nicht!</p>\n<p>Quelle: <a href=\"https://flexikon.doccheck.com/de/Schwangerschaftsabbruch\">https://flexikon.doccheck.com/de/Schwangerschaftsabbruch</a></p>\n<h2>Was ist ein Fetozid?</h2>\n<p>Der Begriff Fetozid (lateinisch fetus ‚Fötus‘ und lat. caedere ‚töten‘) bezeichnet die gezielte Tötung und Entfernung eines oder mehrerer Föten im Mutterleib.</p>\n<p>Diese Form des Schwangerschaftsabbruchs wird insbesondere bei Spätabbrüchen wegen Behinderung des Ungeborenen oder bei Mehrlingsschwangerschaften (um nicht alle Föten zu töten) angewendet.</p>\n<p>In einem fortgeschrittenen Schwangerschaftsstadium, in dem der Fötus außerhalb der Gebärmutter lebensfähig wäre, wird der Fetozid vor einem Schwangerschaftsabbruch durchgeführt, um eine Lebendgeburt zu verhindern. Der Eingriff muss vor Einsetzen der Eröffnungswehen erfolgen, da mit Beginn des Geburtsvorgangs das Ungeborene juristisch als Mensch gilt und die zu diesem Zeitpunkt vorgenommene Tötung als Totschlag oder Mord strafrechtlich verfolgt wird.</p>\n<p>Quelle: BGH, 7. Dezember 1983 – 1 StR 665/83</p>\n<p>Nach 30 Minuten wird der Herzstillstand per Ultraschall überprüft, um sicher zu gehen, dass das Herzchen nicht noch einmal anfängt zu schlagen.</p>\n",
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"title": "Wir haben uns für einen medizinischen Schwangerschaftsabbruch entschieden"
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"faqs": [
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"faqId": 9,
"question": "Warum muss ich bei einem Schwangerschaftsabbruch 3 Tage warten? (Vor der 12.SSW)",
"answer": "Das Strafgesetzbuch (§ 218 StGB) sieht eine dreitägige Frist bis zur Entscheidung im Falle eines Schwangerschaftsabbruchs vor. Die Betroffenen müssen mindestens 3 Tage Bedenkzeit und eine Beratung von einer anerkannten Schwangerenkonfliktberatungsstelle erhalten, bevor Sie sich zu einem Schwangerschaftsabbruch entscheiden können. \n"
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"faqId": 10,
"question": "Wie lange muss ich mit einem Schwangerschaftsabbruch bei medizinischer Indikation warten?",
"answer": "Eine medizinische Indikation liegt vor, wenn für die Schwangere Lebensgefahr oder die Gefahr einer schwerwiegenden Beeinträchtigung des körperlichen oder seelischen Gesundheitszustandes besteht.\n\nZu dieser Einschätzung kann eine Ärztin oder ein Arzt zum Beispiel kommen, wenn die Mutter unter einer schweren Erkrankung leidet oder ein auffälliger pränataldiagnostischer Befund vorliegt. Die medizinische Indikation muss von einer Ärztin oder einem Arzt ausgestellt werden. Zwischen der Mitteilung der ärztlichen Diagnose und der schriftlichen Indikationsstellung müssen drei volle Tage liegen, es sei denn, das Leben der Schwangeren ist in unmittelbarer Gefahr. Willigt die Schwangere ein, ist der Abbruch nach medizinischer Indikation nicht strafbar (§ 218a Abs.2 StGB).\n\nVor der Ausstellung der medizinischen Indikation muss die Schwangere von einer Ärztin oder einem Arzt über die medizinischen Aspekte eines Schwangerschaftsabbruchs beraten und über die Möglichkeit einer psychosozialen Beratung informiert werden. Ärztin oder Arzt sind verpflichtet, der Schwangeren auf ihren Wunsch hin Kontakte zu Beratungsstellen zu vermitteln. Wenn der Schwangeren die ärztliche Indikation ausgehändigt wird, muss sie der Ärztin oder dem Arzt schriftlich bestätigen, dass sie ärztlich beraten und auf die Möglichkeit der Beratung durch weitere Stellen hingewiesen wurde.\nEin Schwangerschaftsabbruch mit medizinischer Indikation ist auch nach der zwölften Woche nach Empfängnis (14. Woche nach dem ersten Tag der letzten Monatsblutung) möglich. Der Schwangerschaftsabbruch darf nicht von der Ärztin oder dem Arzt vorgenommen werden, die oder der die Indikation ausgestellt hat.\nQuelle: BzGA"
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"faqId": 12,
"question": "Was ist, wenn ich mir mit einem Schwangerschaftsabbruch unsicher bin?",
"answer": "Wenn ihr bei dieser schweren Entscheidung noch unsicher seid, lasst euch nicht unter Druck setzen und bittet um eine längere Bedenkzeit. Lasst die Ärzte wissen, dass ihr noch nicht bereit seid oder mehr Informationen benötigt.\nEure Ärzte können euch bei Unklarheiten beraten.\n"
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"faqId": 13,
"question": "Wer entscheidet über eine Obduktion?",
"answer": "Die Entscheidung, ob eine Obduktion nach dem Tod eines Kindes durchgeführt wird, liegt in der Regel bei den Eltern. Eine Obduktion kann dazu beitragen, die genaue Todesursache des Kindes zu klären und wichtige Informationen über mögliche genetische oder medizinische Probleme zu erhalten. Dies kann den Eltern helfen, Antworten auf ihre Fragen zu finden und möglicherweise dazu beitragen, zukünftige Schwangerschaften besser zu betreuen.\n\nWenn die Eltern eine Obduktion wünschen, sollten sie dies dem medizinischen Team mitteilen. Wenn die Eltern sich gegen eine Obduktion entscheiden, sollten sie dies ebenfalls klar kommunizieren. In diesem Fall sollten die Ärzte die Entscheidung respektieren und alternative Möglichkeiten zur Klärung der Todesursache anbieten.\n\nWichtig: Nach einem plötzlichen Kindstod erfolgt immer eine Obduktion zur Klärung der Todesursache. Ein Ermittlungsverfahren prüft dadurch ein mögliches Fremdverschulden.\n"
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"faqId": 14,
"question": "Was ist ein Ethik-Komitee?",
"answer": "Klinische Ethik-Komitees verstehen sich als fächer- und berufsgruppen-übergreifende Beratungsgremien für schwierige, moralisch kontroverse Entscheidungen in Grenzsituationen der modernen Medizin. \n\nKEKs sollen Hilfe im Umgang mit ethischen Fragen des Krankenhausalltags bieten. Unter Berücksichtigung ethischer, medizinischer, pflegerischer, ökonomischer und juristischer Aspekte sollen sie allen an konfliktbehafteten Entscheidungen Beteiligten in ihrer Entscheidungsfindung behilflich sein.\n\n*Quelle*: https://flexikon.doccheck.com/de/Klinisches_Ethik-Komitee"
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"faqId": 15,
"question": "Was ist ein Fetozid?",
"answer": "Der Begriff Fetozid (lateinisch fetus ‚Fötus‘ und lat. caedere ‚töten‘) bezeichnet die gezielte Tötung und Entfernung eines oder mehrerer Föten im Mutterleib.\n\nSiehe auch [Durchführung Fetozid](/topics/44)"
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"faqId": 16,
"question": "Wo finde ich weitere Informationen zur Humangenetik?",
"answer": "Detaillierte Informationen zur vorgeburtlichen Diagnostik, Selbsthilfeorganisationen, Kontaktadressen erhaltet ihr bei den \"Genetischen Beratungsstellen\" oder Arztpraxen mit humangenetischem Schwerpunkt.\n\nDie Adressen der einzelnen Beratungsstellen (Deutschland, Österreich, Schweiz) findet ihr im Internet auf den Webseiten der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik e. V. [https://www.gfhev.de](https://www.gfhev.de) und des Berufsverbandes Deutscher Humangenetiker [https://www.bvdh.de](https://www.bvdh.de). \n\nDort findet ihr unter „Genetische Beratungsstellen“ ein vollständiges Verzeichnis und könnt auch nach einer Stelle oder Praxis in eurer Nähe suchen. "
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"faqId": 18,
"question": "Ab wann ist ein Kind lebensfähig?",
"answer": "**Frühgeburt nach 24 Schwangerschaftswochen und später**\nDie Überlebenschancen von Frühgeborenen dieses Alters erreichten Ende der Neunziger Jahre in Deutschland 60–80 %. Bei den geburtshilflichen Entscheidungen werden neben dem mütterlichen bzw. elterlichen auch die kindlichen Interessen berücksichtigt. Bei Kindern ohne lebensbedrohliche Gesundheitsstörungen wird grundsätzlich versucht, die Lebensfunktionen zu erhalten. Im Hinblick auf das Lebensrecht sind Frühgeborene dieses Reifegrades Kindern jeden Alters gleichzusetzen. Ärzte sind dazu angehalten – als Garanten des Kindes – den rechtlichen und ethischen Geboten zur Lebenserhaltung zu folgen und gegebenenfalls auch gegen die Wünsche der Eltern zu handeln.\n\n**Frühgeborene mit angeborenen und bei der Geburt erworbenen Gesundheitsstörungen**\nBei Frühgeborenen mit schwersten angeborenen oder bei der Geburt (perinatal) erworbenen Gesundheitsstörungen, die keine Aussicht auf Besserung des Zustandes haben, wird von den Ärzten geprüft, ob im Interesse des Kindes die intensivmedizinischen Maßnahmen eingeschränkt werden sollten – auch wenn dadurch der Tod vorzeitig eintreten sollte. Dabei werden der Grad der Beeinträchtigung und die dadurch bedingten Änderungen der Lebenschance des Kindes berücksichtigt. Wenn abzusehen ist, dass das Kind sterben wird, werden die Eltern bei der Sterbebegleitung und der Bestattung des Kindes unterstützt.\n\nQuelle: [frauenaerzte-im-netz.de](https://www.frauenaerzte-im-netz.de/schwangerschaft-geburt/frueh-und-fehlgeburt/)"
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"faqId": 38,
"question": "Benötige ich auch bei einer Fehlgeburt eine Rhesusprophylaxe?",
"answer": "Bist du schwanger und Rhesus negativ ist dies in deinem Mutterpass extra vermerkt. Dein Arzt hat dich in diesem Fall sicher über eine Anti-D-Prophylaxe aufgeklärt.\nSollte dein Kind Rhesus positiv sein, soll diese passive Immunisierung bei einer Folgeschwangerschaft verhindern, dass es bei eurem nächsten Kind zu Komplikationen kommt.\nBei einer Fehlgeburt solltest du daran denken, **zeitnah** einen Arzt oder eine Klinik zu kontaktieren und darauf hinzuweisen!"
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"faqId": 62,
"question": "Was ist die digitale Selbsthilfe von Sterneneltern Saarland?",
"answer": "**Unsere digitale Selbsthilfeplattform** bietet euch digitale Hilfe zur Selbsthilfe.\n24 Stunden am Tag - 7 Tage die Woche.\nWir bieten eine sichere Plattform zum individuellen Austausch oder in der Gruppe.\n\nWir haben einen geschützten, virtuellen Ort geschaffen, an dem ihr miteinander kommunizieren, Informationen austauschen und diskutieren könnt. Es gibt abgeschlossene Themenräume, sowie offene Gruppen.\nZudem habt ihr die Möglichkeit euch per Text oder Videochat ganz privat oder in einer individuellen Gruppe zu unterhalten. Durch die Registrierung können nur verifizierte Personen den Räumen beitreten.\n\n**Hilfe zur Selbsthilfe**\nJede betroffene Familie macht ihre eigenen Erfahrungen und sammelt individuelles Wissen. Wenn wir uns alle mehr austauschen und uns gegenseitig unterstützen, können wir unser Schicksal leichter annehmen und finden Wege, damit umzugehen.\n"
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"title": "Mein Kind soll keine Schmerzen haben, wenn es stirbt.",
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"title": "Wann beginnt das Leben?",
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"title": "Es fehlt an Zeit und Zuwendung für die Eltern!",
"participants": "Dr. Zoltan Takacs",
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"title": "Er schlief in den Armen seines Vaters ein",
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"title": "Meine Schwester und ihr Sternenkind Mats",
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"title": "Mats, ich werde Dich immer vermissen!",
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"title": "Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber man lernt damit umzugehen",
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"title": "Wir hatten eine katastrophale Ärztin.",
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"title": "Ich hatte fünf Fehlgeburten!",
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